Was tun bei Gewitter und Unwetter im Camper?

Der große Sicherheits-Guide für Camper, Wohnmobil & Wohnwagen 2025 ⛈️🚐⚡

Gewitter, Sturm, Starkregen oder Hagel können Camper in Sekunden in gefährliche Situationen bringen. Besonders im Sommer – aber auch in Herbst- und Frühjahrsstürmen – nimmt die Wetterintensität deutlich zu.

Viele Camper wissen nicht genau:

• Darf man BEI GEWITTER im Wohnmobil bleiben?

• Wie gefährlich ist BLITZSCHLAG wirklich?

• Was tun, wenn die Markise noch draußen ist?

• Wie schützt man sich vor STURM, HAGEL oder ÜBERSCHWEMMUNG?

• Wann sollte man lieber FLIEHEN?

• Wie verhält man sich auf Stellplätzen, Campingplätzen oder in freier Natur?

Dieser umfassende Guide beantwortet alle Fragen, klärt Mythen und gibt klare, praxisnahe Handlungsempfehlungen – damit du und dein Camper bei jedem Unwetter sicher bleibt.

Scheisse geparkt Karten -->

1. Wie gefährlich ist ein Gewitter im Camper wirklich? ⚡

Gute Nachricht vorweg:
👉 Ein Wohnmobil oder Wohnwagen ist bei Gewitter ein relativ sicherer Ort.

ABER:

Es gibt wichtige Unterschiede, abhängig von:

• Bauweise

• Standort

• Umgebung

• Fahrzeugmaterial

• Nähe zu Bäumen oder Wasser

Caravan oder Wohnmobil = Faraday-Käfig?

Teilweise ja.
Viele glauben, nur Autos schützen vollständig – das stimmt so nicht.

Ein Camper schützt:

• wenn die Metallkarosserie eine durchgehende Struktur bildet

• wenn Türen und Fenster geschlossen sind

• wenn man keinen Kontakt zu Metallteilen hat

Ein Camper schützt NICHT, wenn er:

• vollständig aus GFK (Glasfaser) besteht

• kein metallisches Chassis nach außen hat

• auf einem exponierten Hügel steht

• inmitten hoher Bäume steht

Fazit:
Wohnmobile schützen gut, Wohnwagen mit GFK-Haut etwas schlechter – aber sie sind trotzdem sicherer als draußen.

2. Was tun bei Gewitter im Camper? – Die wichtigsten Sofortregeln ⚠️

Regel Nr. 1: Im Camper bleiben

Draußen ist es deutlich gefährlicher.

Regel Nr. 2: Alle Türen & Fenster schließen

Auch Dachluken → verhindert Wasserschäden.

Regel Nr. 3: Keine Metallteile berühren

Blitzleitende Strukturen: Rahmen, Türrahmen, Fahrradbügel, Stützen etc.

Regel Nr. 4: Elektronik vom Netz trennen

• Landstromkabel ziehen

• empfindliche Geräte vom Bordnetz nehmen
  Stromüberspannung ist ein häufiges Problem!

Regel Nr. 5: Markise einfahren

Markise + Sturm = garantiert beschädigt.

Regel Nr. 6: Fahrzeug richtig positionieren

Nicht unter Bäumen, nicht in Mulden.

Regel Nr. 7: Metallgegenstände außen sichern

Campingmöbel, Fahrräder, Wäschetrockner – alles verstauen.

Scheisse geparkt Karten -->

3. Die größten Risiken bei Gewitter und Unwetter 🌧️

Gewitter allein ist nicht das größte Problem – es sind die Begleiterscheinungen:

3.1. Sturm / Orkanböen

Gefährlich, weil sie:

• Markisen zerstören

• Dachhauben abreißen

• Wohnwagen umwerfen können (sehr selten, aber möglich!)

• Bäume umstürzen

3.2. Hagel

Einer der teuersten Camper-Schäden.
Dachfenster, GFK-Dach, Solarpanels → sehr empfindlich.

3.3. Starkregen & Überschwemmung

Mulden oder Stellplätze an Flussläufen können überfluten.

3.4. Blitzeinschläge in unmittelbarer Nähe

Gefährlich für:

• Elektronik

• Landstrom

• nahe Bäume

3.5. Blitzschlag DIREKT in den Camper

Sehr selten, aber nicht unmöglich:
Hohe Fahrzeuge stehen exponiert.

4. Wo sollte man während eines Gewitters NICHT stehen? 🚫🌳

1. Unter Bäumen

Wind + Blitzgefahr + herabfallende Äste.
80 % der Unfallschäden im Campingbereich passieren unter Bäumen!

2. Auf Hügeln / Erhöhungen

Camper = höchster Punkt = Risiko.

3. Direkt am Wasser

Seeufer, Flüsse, Strände → Sturmflut- und Blitzreflexion.

4. In Senken oder Mulden

Gefahr: Überflutung in Minuten.

5. Freistehen auf komplett offenen Feldern

Camper wird zum Blitzmagneten.

6. Unter Hochspannungsleitungen

Blitz kann in Leitung einschlagen → Übersprung.

5. Verhalten bei Sturm im Camper – Schritt-für-Schritt-Anleitung 💨🚐

1. Markise rein – SOFORT!

Die meisten Camper-Schäden entstehen, weil Markisen draußen sind.

2. Dachluken schließen

Wind kann sie abreißen → teurer Schaden.

3. Sat-Schüssel einfahren

Sonst fliegt sie weg.

4. Fahrzeug ausrichten

Am besten mit dem Heck in Windrichtung:

• Wohnwagen → stabiler

• Wohnmobil → weniger Angriffsfläche

5. Alles draußen reinholen

Tische, Stühle, Teppiche, Fahrräder sichern.

6. Innen alles sichern

Schränke verriegeln, lose Gegenstände wegstellen.

6. Verhalten bei Starkregen – das musst du JETZT tun 🌧️

1. Prüfen: Stehst du in einer Mulde?

→ Wenn ja, sofort weiterfahren!

2. Abwasser dicht halten

Rückstau kann passieren.

3. Stromkabel höher legen

Nicht im Wasser.

4. Fenster & Lüfter kontrollieren

Wasser kann über Lüftungsöffnungen eindringen.

7. Verhalten bei Hagel im Camper ❄️

Hagel ist für Camper eine der größten Gefahren.

Was tun bei akutem Hagel?

1. Dachluken schließen

2. Fahrzeug unter Unterstand fahren

3. Falls möglich: Bäume meiden (Astbruchgefahr!)

4. Camper in Seitenwind stellen → weniger Dachfläche

Was du NICHT tun sollst:

• Dachluken im Spalt offen lassen

• Markise draußen lassen

• auf der Stelle bleiben, wenn ein Unterstand nahe ist

8. Wie gefährlich ist Blitzschlag im Wohnmobil oder Wohnwagen? ⚡🔍

Wohnmobil:

Ein moderner Camper schützt gut – ähnlich einem PKW.

Wohnwagen:

Schutz geringer, aber immer noch deutlich besser als draußen.

Sicherheitsregeln bei Blitzschlag

• im Camper bleiben

• Metallteile nicht berühren

• Landstrom trennen

• Handys laden OHNE Netzstrom (Powerbank nutzen)

• Wasserhähne meiden (bei Metallleitungen)

9. Was tun bei Gewitter in den Bergen oder an der Küste? ⛰️🌊

Berge

• Blitze schlagen bevorzugt in Erhöhungen ein

• nicht auf Pässen stehen bleiben

• exponierte Parkplätze vermeiden

Küste

• Sturm kann stärker sein

• Wasserpegel steigt schnell

• Wind dreht rasch → Markise immer einfahren

10. Notfallcheckliste bei Unwetter (Sofortmaßnahmen) 🚨

1. Markise rein

2. Dachfenster zu

3. Strom trennen

4. Standort prüfen (Bäume? Wasser?)

5. Fahrzeug ausrichten

6. Wertsachen sichern

7. Apps checken (WarnWetter, KATWARN, DWD)

8. Nachbarn informieren / unterstützen

9. Ruhe bewahren

11. Apps & Tools für Wetterwarnungen (unverzichtbar!) 📱

1. DWD WarnWetter

Beste Unwetterwarnungen für Deutschland.

2. KATWARN / NINA

Zivilschutzwarnungen.

3. Meteoblue / Windy

Windkarten – extrem hilfreich bei Sturm.

4. WetterOnline

Regenradar.

12. Besondere Risiken für Wohnwagen 🎪⚠️

Wohnwagen sind leichter und instabiler bei Sturm.

Gefahr 1: Wohnwagen kippt um

selten, aber möglich bei Böen ab 100 km/h.

Gefahr 2: Stützen brechen ab

Bei Seitenwind → immer einfahren!

Gefahr 3: Dachfenster brechen

GFK-Dächer sind hagelanfällig.

13. Besondere Risiken für Wohnmobile 🚐⚠️

Hohes Gewicht = mehr Sicherheit, aber größere Angriffsfläche.

Gefahr bei:

• Seitenwind

• hohen Brücken

• Küstenzufahrten

14. Darf man den Camper bei Gewitter verlassen? 🚫

Nur wenn absolut notwendig.

Nicht verlassen, wenn:

• Blitze unter 3 Sekunden Entfernung

• Hagel droht

• Sturm stark zunimmt

Verlassen nur, wenn:

• Standort akut gefährlich (Bäume, Wasser, Hangrutsch)

• ein sichereres Gebäude in der Nähe ist

15. Was tun nach dem Unwetter? – Schadenscheck 🔍

1. Dach kontrollieren

2. Fenster & Dichtungen prüfen

3. Markise inspizieren

4. Solarpanels checken

5. Innen Feuchtigkeit kontrollieren

6. Reifendruck prüfen

7. Fotos machen für Versicherung

16. Häufige Mythen über Gewitter im Camper ❌⚡

Mythos 1: „Wohnwagen sind komplett sicher wie ein Auto.“

Nein – GFK schützt weniger.

Mythos 2: „Markise kann draußen bleiben, wenn wenig Wind ist.“

Falsch – Sturm kommt in Sekunden.

Mythos 3: „Blitzschutz braucht man im Wohnmobil nicht.“

Bei exponierten Standorten riskant.

Mythos 4: „Zeltplätze sind sicher bei Gewitter.“

Zelte bieten KEINEN Schutz.

17. Fazit: Was tun bei Gewitter und Unwetter im Camper? 🎯

Ein Camper bietet bei Gewitter guten Schutz – wenn man weiß, was man tut.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

Sicher:

✓ im Camper bleiben
✓ Markise rein
✓ Strom trennen
✓ Dachluken schließen
✓ Standort prüfen
✓ Unwetterwarnungen nutzen

Gefährlich:

✗ unter Bäumen
✗ in Senken
✗ an Ufern
✗ bei offenen Fenstern
✗ mit ausgefahrener Markise

Mit der richtigen Vorbereitung wird selbst ein heftiges Unwetter zu einer kontrollierbaren Situation und nicht zu einer Gefahr.