Ist der Camping-Boom vorbei?

Ist der Camping-Boom vorbei?

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Ist der Camping-Boom vorbei?

Daten 2024/2025 – zwischen Rekorden, Abkühlung und neuem Normal

Kurzfazit vorab: Der Camping-Boom ist nicht vorbei – aber er verändert sich. Nach den Ausnahmejahren 2020–2022 normalisiert sich der Markt. Während Camping-Übernachtungen 2024 ein neues Rekordniveau erreichten, kühlt sich der Fahrzeugmarkt (Neuzulassungen, Auslieferungen, Restwerte) in Teilen ab. Für Camper bedeutet das: mehr Auswahl bei Fahrzeugen, weiter hohe Nachfrage nach Stellplätzen – und steigende Ansprüche an Qualität und Preis-Leistung. Autovista Group+3Destatis+3civd.de+3

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TL;DR – Die 5 wichtigsten Erkenntnisse

  1. Camping bleibt beliebt: 2024 verzeichnete Deutschland rund 42,9 Mio. Camping-Übernachtungen – ein neuer Rekord. Destatis

  2. Neuzulassungen bleiben hoch: 2024 wurden in Deutschland 96.392 Wohnwagen & Reisemobile neu zugelassen – über Vor-Corona-Niveau, wenn auch unter den Spitzenwerten. civd.de+1

  3. Abkühlung beim Fahrzeugvertrieb: 2024 gingen Auslieferungen in Deutschland um 16,4 % zurück; 2025 meldete Q1 erneut Dämpfer. ADAC+1

  4. Europaweit robust: Der europäische Freizeitfahrzeugmarkt wuchs 2024 um ca. +5 % (getrieben von Reisemobilen). civd.de

  5. Restwerte normalisieren: Nach den pandemiebedingten Höchstständen flachen Gebrauchtpreise/Restwerte ab bzw. geben nach. fleeteurope.com+1


Was heißt „Boom“ überhaupt – und woran messen wir ihn?

Der pandemiebedingte Boom zeigte sich in drei Kennzahlen:

  • Nachfrage: Übernachtungen auf Camping- und Stellplätzen, Suchvolumen, Buchungen.

  • Fahrzeugmarkt: Neuzulassungen (Caravans & Reisemobile), Auslieferungen, Bestände.

  • Preise & Restwerte: Stellplatz- & Platzgebühren, Fahrzeugpreise (neu/gebraucht).

Heute (2024/25) sehen wir einen Mix: Rekorde bei Übernachtungen, robuste (aber schwankende) Neuzulassungen und Abschwächungen bei Auslieferungen und Restwerten. Das spricht nicht für ein Ende, sondern für den Übergang vom „Hype“ in ein stabiles, großes Normalniveau. Autovista Group+3Destatis+3civd.de+3


Nachfrage-Seite: Übernachtungen steigen – Camping ist im Alltag angekommen

Laut Statistischem Bundesamt erreichten Camping-Übernachtungen in Deutschland 2024 ein Allzeithoch (≈ 42,9 Mio.) – also mehr als im Vorjahr und deutlich über 2019. Damit ist Camping angekommen in der Mitte: Es bleibt attraktiv für Familien, Einsteiger und Best-Ager – auch nach Wegfall vieler Reiseeinschränkungen. Destatis

Auch Zielgruppen-Analysen (z. B. ADAC) zeigen: ein breites, junges Millionenpublikum nutzt oder plant Campingurlaube. Die Zielgruppe liegt bei rund 15 Mio. Menschen in Deutschland, die seit 2019 campen oder in den nächsten zwei Jahren planen – ein strukturell großer Markt, der nicht von heute auf morgen verschwindet. ADAC

Folgen:

  • Beliebte Regionen (Küste, Seen, Berge) bleiben stark ausgelastet, vor allem in Ferienzeiten.

  • Preis-Leistung rückt in den Fokus: Wer Qualität (Sanitär, Parzellenqualität, digitale Buchung, verlässliches WLAN) bietet, kann trotz Preisniveau überzeugen. DIE WELT


Angebots-/Fahrzeugseite: Hoches Niveau – aber spürbare Normalisierung

Neuzulassungen & Auslieferungen

  • Deutschland 2024: 96.392 Neuzulassungen (Caravans + Reisemobile) – robust und über Vor-Corona, aber unter Peak-Jahren. civd.de+1

  • Europa 2024: Markt +5 %, mit +10 % bei Reisemobilen. Gleichzeitig: hohe Lagerbestände → Produktionskürzungen & Verkaufsförderungen. civd.de

  • Dämpfer 2024/25: Hersteller und Branchenberichte melden Rückgänge bei Auslieferungen (DE −16,4 % in 2024 ggü. 2023) und schwächere Quartale 2025 (Q1 DE −12,9 % ggü. Vorjahr). Gründe: wirtschaftliche Unsicherheit, Zinsen, Kaufzurückhaltung. ADAC+1

Restwerte & Gebrauchtmarkt

  • Nach zwei Jahren sehr hoher Gebrauchtpreise normalisieren sich Restwerte; mehrere Analysen sehen Sinkflug/Abflachung 2024/25 (regional/segmentabhängig). Das heißt nicht Crash, sondern Rückkehr Richtung Vorkrisen-Trend. fleeteurope.com+1

Interpretation: Der „Hype-Druck“ auf den Fahrzeugmarkt lässt nach. Käufer vergleichen stärker, warten auf Deals – der Markt wird rationaler. Das ist gesund für die Branche.


Preisentwicklung: Höhere Kosten – und trotzdem hohe Auslastung

Trotz gestiegener Platzgebühren und Stellplatzpreise (u. a. Energie, Personal, Investitionen) blieb die Nachfrage 2023/24 hoch; 2024 wurden erneut steigende Durchschnittspreise prognostiziert. Für Camper bedeutet das: Preisbewusstsein wächst, aber gute Plätze mit sauberer Infrastruktur, fairer Kommunikation und Zusatznutzen (z. B. E-Bike-Laden, Wellness, Hundebereiche, digitale Services) bleiben gut gebucht. DIE WELT


Ist der Boom vorbei? – 3 Szenarien für 2025/26

Szenario A – „Neues Normal“ (am wahrscheinlichsten):
Camping bleibt auf hohem Plateau; Neuzulassungen seitwärts/leicht schwankend; Übernachtungen hoch. Gebrauchtpreise normalisieren. Qualität & Service entscheiden, nicht „irgendein Angebot“. Destatis+1

Szenario B – „Rebound light“:
Bei sinkenden Zinsen/mehr Planungssicherheit belebt sich der Fahrzeugabsatz; Hersteller fahren Produktion wieder hoch; Innovationen (E-Camper, modulare Kastenwagen, Off-Grid-Lösungen) schaffen Impulse. civd.de

Szenario C – „Längere Abkühlung“ (geringer):
Wenn Kaufkraft/Zinsen schwach bleiben, bleibt Fahrzeugabsatz gedämpft; Plätze sind dennoch gut besucht (Trend zu Miete, Sharing, Zelt/Minicamper). Aboutcamp BtoB+1


Was heißt das für Camper?

  • Mehr Auswahl beim Kauf (Neu/Gebraucht), bessere Verhandlungschancen – aber genauer hinsehen (Qualität, Isolierung, Garantie, Service).

  • Top-Plätze früh buchen, vor allem Ferien/Hotspots.

  • Preis-Leistung vergleichen: Sanitärstandard, Parzellengröße, WLAN, Hundezonen, Wellness, Mobilfunk, E-Bike-Laden, Entsorgung.

  • Nebensaison & „zweite Reihe“ entdecken (Seen abseits der Küste, Thermen-Stellplätze, Naturregionen).


Was heißt das für Campingplätze & Stellplatzbetreiber?

  1. Qualität schlägt Preis: Sauberkeit, verlässliche Infrastruktur, digitale Buchung und gute Kommunikation rechtfertigen auch 1–3 € mehr pro Nacht.

  2. Mehrwert definieren: Themenparzellen (Hund, Adults-only-Zonen), E-Bike-Service, gutes WLAN, kleine Wellness-Koops (Therme, Sauna), Regionen-Tipps.

  3. Yield & Auslastung steuern: Mindestaufenthalte in Peaks, dynamische Preise transparent erklären.

  4. Content & Community: Eigene Reichweite (Blog, Insta, YouTube, Google Business Profile) – Bewertungen aktiv managen, Community einbinden.


Was heißt das für Hersteller, Händler & Marken?

  • Produkt-Mix schärfen: Anhaltender Trend zu Kastenwagen/Teilintegrierten, Allrad-/Off-Grid-Lösungen, smarte Energiesysteme. Lieferprogramme schlank, Varianten mit klarer Nutzenstory. ADAC

  • Bestandsmanagement: Höhere Lager führen zu Sales-Support, Paketen, Finanzierungsdeals – ohne am Markenwert zu sägen. civd.de

  • Service & After-Sales als Differenzierung: Garantie, Werkstattnetz, Software-Updates (Energie/Smart-Home), Schulungen für Einsteiger.


Häufige Missverständnisse – schnell geklärt

„Weniger Auslieferungen = Boom vorbei“
Nicht zwingend. Auslieferungen reagieren auf Lager, Produktion, Zinsen. Parallel erreichen Übernachtungen Rekorde – die Nutzung bleibt stark. Destatis+1

„Gebrauchtpreise fallen = Nachfrage bricht ein“
Eher Normalisierung: Nach außergewöhnlichen Spitzen kehren Restwerte in Richtung Trendlinie zurück. fleeteurope.com+1

„Nur Luxus läuft“
Auch Miete, Sharing, Einsteiger-Setups (Dachzelt, Minicamper) gewinnen – Camping diffundiert in die Breite. (Branchen- und Händlerberichte; vgl. gesamtmarktliche CIVD-/ADAC-Tendenzen.) civd.de+1


Praktische Tipps für 2025 – so nutzt du den Markt zu deinem Vorteil

Für Camper & Vanlifer

  • Jetzt prüfen/verkaufen/kaufen: Wer upgraden will, hat 2025 teils bessere Preise & mehr Auswahl.

  • Reservieren smarter: Frühbuchung für Peaks; kurzfristig für freie Lücken in der Nebensaison.

  • Ausstattung nachrüsten: Solarpanel, Booster, Heizung, Aufbewahrung (z. B. Hänge-Organizer), Wassermanagement – komfortable Autarkie verlängert Saison & spart Geld.

Für Platzbetreiber

  • Sauberkeit & WLAN sind „Hygiene-Faktoren“ – müssen sitzen.

  • Digitale Sichtbarkeit: Google-Einträge pflegen, Bewertungen beantworten, saisonale Angebote.

  • Kooperationen: Regionale Thermen, Bike-Verleih, Hunde-Trainer, Lokalgastronomie – schafft Mehrwert (und Content).


Fazit: Kein Ende – ein Übergang

Der extreme Boom der Pandemiejahre weicht einem stabilen, großen Markt. Rekord-Übernachtungen 2024 belegen: Camping hat seinen festen Platz im Freizeitkuchen. Der Fahrzeugmarkt kühlt sich nach dem Hype ab, normalisiert sich – europaweit bleibt das Segment robust. Für 2025/26 spricht vieles für ein „neues Normal“: anspruchsvolle Gäste, mehr Qualität, bewussteres Kaufen – und weiterhin volle Plätze in schönen Lagen. Der Boom ist nicht vorbei – er ist erwachsen geworden. Destatis+2civd.de+2


Quellen (Auswahl)

  • Destatis: Camping-Übernachtungen 2024 auf Rekordniveau (Presse 28.04.2025). Destatis

  • CIVD: Neuzulassungen Deutschland 2024 (96.392); Monatsberichte 2025; Europa-Markt 2024 (+5 %). civd.de+2civd.de+2

  • ADAC: Camping-Trends/Zielgruppen 2023/2025 (Zielgruppe ≈ 15 Mio.; Trends & Segmentverschiebungen). ADAC+1

  • AboutCamp / Branchenberichte 2025: Q1-Rückgänge Neuzulassungen DE. Aboutcamp BtoB

  • Restwerte/Remarketing 2024/25: Normalisierung der RV-Restwerte. fleeteurope.com+1

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